Montag, 26. August 2013

Einfach mal die Klappe halten...

Wörter haben eine große Macht, die weit über den Begriff selbst hinaus reicht. Wörter können innerhalb von Sekundenbruchteilen Welten erschaffen und auch zerstören. Deshalb, bevor du etwas sagst, überprüfe ob es wahr ist, ob es freundlich ist und ob es notwendig ist.

Yogisch gesehen wollen wir also KEINE Unwahrheit, KEINE Wahrheit die andere kränkt und KEIN unnötiges Geschwätz von uns geben.

Und wenn es dir im Moment nicht möglich ist, Freundlichkeit zu verbreiten, ist es oft einfach besser, mal die Klappe zu halten. Ja, es gibt Läuse, die einem über die Leber laufen, labile Gemütslagen, Frustzeiten und kleine oder auch größere Alltagskatastrophen. Ja, die gibt es wirklich. Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen ;) Aber das muss man ja nicht unbedingt an Kind, Hund, Frau/Mann oder den Mitarbeitern auslassen...

Also, Klappe zu und durch :)



Mittwoch, 14. August 2013

Baba Ghanoush aus Veggiestan

Ich habe einen kleinen Tick. Einen Berührungstick. Wenn Bücher oder in früheren Zeiten auch CDs einen haptischen Reiz auf mich ausüben, dann muss ich sie haben.

So passiert letzte Woche. Nun bin ich um ein Kochbuch reicher.
Veggiestan heißt das gute Stück. Vegetarische Gerichte aus dem Nahen Osten.

Nicht nur der Bucheinband hat mich begeistert, weil die schwarzen Teile des Musters sich vom sonst glatten Cover abheben und samtig weich sind - leider hier nicht fühlbar - auch das erste Gekochte ist ein echter Gaumenschmeichler.


BABA GHANOUSH | Arabischer Auberginendip 
frei nach Sally Butcher

Zutaten für eine anständige Portion für 4 Personen:

2 große Auberginen, gewaschen und enthauptet
4 ungeschälte Knoblauchzähen
3 EL Tahin
1 EL natives Olivenöl (plus etwas Öl zum Garnieren)
Saft von 1 Zitrone
Salz und gemahlener weißer Pfeffer
1/2 TL Paprikapulver

Die Auberginen rundherum mehrfach einstechen und in den vorgeheizten Backofengrill schieben. Kurz bevor sie fertig sind, die Knoblauchzehen mitgrillen. Darauf achten, dass die Auberginen ganz weich sind! Ich war ein bisschen zu ungeduldig, und halbroh schmecken Auberginen doch eindeutig bitter. Zu bitter.

Die Auberginen abkühlen lassen, die Haut abziehen, grob zerkleinern und in einer Schüssel mit Tahin, Olivenöl und dem gequetschten Knoblauch vermengen. Mit dem Kartoffelstampfer zu einer geschmeidigen Paste verarbeiten. Dann den Zitronensaft unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Ich habe das Rezept ein wenig verändert und frisch gehackte Petersilie dazu gegeben.

Zum Servieren mit nativem Olivenöl beträufeln und dem Paprikapulver bestreuen.

Zaubert warmen Sonnenschein, eine laue Brise und das entfernte Gebimmel von Schafsglocken in das traute Heim :)


Das nächste Projekt


Was ihr sonst noch alles finden könnt in Veggiestan....





Dienstag, 13. August 2013

Was macht Paul Watzlawick im Wald?

Gewohnheiten schleichen sich ein, ohne dass man es so richtig merkt. Plötzlich isst man ständig dieselbe Eissorte, trägt immer dieselben Klamotten und geht dieselben ausgelatschten Wege.

 "Nix da" dachte ich heute, es wird Zeit für einen anderen Weg.
Und was fand ich?
Herrn Watzlawick, mitten im Wald, der mich darauf hinwies, wie wichtig es ist, Neuland zu betreten, wenn man vom Fleck kommen will. Vor allem dann, wenn die Ergebnisse des Tuns bis jetzt nicht so berauschend waren - etwas anderes ausprobieren. Ganz einfach.

Statt abgestumpften und immer gleichen Wiederholungen mit pochendem Herzen und geschärften Sinnen lustvoll eintauchen in die Lebensquelle des Neuen. 
Überraschen lassen. Das Leben, ein großes Überraschungsgeschenk!

Deshalb vielleicht morgen einen anderen Weg in die Arbeit nehmen, eine andere Eissorte probieren,  die Reihenfolge der Asanas in deiner Praxis verändern, zu einer anderen Tageszeit praktizieren, ein neues Lokal besuchen.
Oder etwas tun, das du immer schon tun wolltest, aber dich hast abhalten lassen, weil du nicht wusstest, wie es ausgeht. Ja unbedingt. Das find ich gut :)


Weil er so Recht hat!

Montag, 12. August 2013

Mein Lehrer - das Feld.

Heuer ist ein Feldjahr der Herausforderungen. Zuerst Schnecken. Die erste Saat niedergemäht. Das frohe Gärtnerherz sagt sich "Macht ja nix" und schreitet zur nächsten Aussaat. Die Hälfte wieder ein Festmahl für die Schnecken. Die andere Hälfte überlebt. Teilerfolg.

Basteln an einem Plan B. Das Ergebnis: Anfällige Kulturen in der Wohnung vorziehen bis groß genug, dass Herr und Frau Schneck keine Chance mehr haben. Die Wohnung sah aus, als würden wir in einem Gewächshaus leben. Die Pflanzen durften überall hin, wo Sonne war und verdrängten uns Mitbewohner in die finsteren Ecken :) Plan B ging auf. Erleichterung.

Dann wurde es warm. Es wurde heiß. Und es blieb heiß. Eine meiner gärtnerischen Grundregeln: Es wird nur in absoluten Ausnahmefällen gegossen. Ich hätte dies als Ausnahmefall durchgehen lassen, aber die paar Regentonnen am Feld schon lange leer. Sonst kein Wasser in der Nähe.

Deshalb immer wieder das Stoßgebet um Regen, in der zweiten Hälfte des Tages Ausschau halten nach Wolken. Half alles nix.

Letzte Woche kam ich zum Feld.
Vertrocknete, hängende Blätter. Dürre Pflanzen. Mitten im Überlebenskampf. Es sah schlecht aus. Sogar hartgesottene Überleber wie Rote Rüben oder Zucchini waren übel mitgenommen.

Ich fiel auf die Knie, starke Emotionen überkamen mich. Ich wußte nicht, wollte ich fluchen, weinen oder schreien. Saß in voller Verzweiflung zwischen den Pflanzen, wüste Pläne schmiedend, wie ich Wasser in großen Mengen zum Feld schaffen könnte.

Und dann spürte ich die Pflanzen. Trotz dieser tragischen Situation, diesem Befinden "Auf-Messers-Schneide" waren sie ruhig. Sie waren freundlich. Keine Spur von Verzweiflung oder Aufgeben. Die Pflanzengeister stellten sich dem was ist. Ich ließ mich auf diese Energie ein, blieb und meditierte.

Kurze Zeit später, Regen in ausreichender Menge.

Mein Feld lehrt mich Geduld und Gleichmut. Es lehrt mich, das Leben so zu nehmen wie es ist. Mich nicht von Emotionen dahinraffen zu lassen. Da wird nicht gesuddert und geschimpft. Nein, da wird das Beste daraus gemacht. In aller Ruhe.

Mein Feld lehrt mich Vertrauen zu haben in den Gang des Lebens. Im Wissen, dass nach Zeiten der Entbehrung wieder Zeiten der Fülle kommen werden.

So wie heute. Ich besuchte ein Feld der Freude.



Äußerst nette Meckeranten am Wegesrand...



Sogar die Kohlsprossen haben überlebt

Dattelwein Tomaten

Rote Kugel Rübe

Meine Gurken heißen "Tanja" - ohne Schmäh :)

Extrasüßer Zuckermais

Salatrauke in Blüte und beginnende Samen-Bildung

Gold Rush

Zwiebel-Samen für die nächste Saison

Butternuss

Fenchel in Blüte - "Perfektion" sein Name




Montag, 5. August 2013

Mondenschein in der Kehle

Im Yoga generell und ganz besonders im Yoga, wie ich ihn gerne praktiziere und weitergebe, spielen die Chakras, die sieben Hauptenergiezentren eine wichtige Rolle.

In diesen "Energiewirbeln" oder "Kraftwerken" entlang unserer Wirbelsäule findet man das ganze Spektrum des menschlichen Seins, vom Grobstofflichsten bis zum Subtilsten.  Mit ihrer Hilfe kann man tiefgreifende Veränderungen nicht nur auf körperlicher, sondern vor allem auch auf geistig-emotional-spiritueller Ebene hervor rufen und einen faszinierenden Einblick in das eigene Sein erleben. Mit garantierten Aha-Effekten :)

Das obige Bild zeigt eine mögliche Darstellung für Vishuddha Chakra, dem Energiezentrum im Bereich der Kehle. Wörtlich übersetzt bedeutet Vishuddha sehr rein, sehr klar. Ein purpurfarbener Lotus mit sechzehn Blüttenblättern, welche die Anzahl der Energiekanäle symbolisieren, die mit diesem Chakra in Verbindung gebracht werden. In der Mitte ein Vollmond in Form eines weißen Kreises als Symbol für das Ätherelement, den Raum, den Vishuddha verkörpert: Das was übrig bleibt, wenn alle anderen Elemente verschmelzen und in ihre reinste Form gebracht werden. 

Hier in Vishuddha können wir Kälte fühlen. Auch eine der Methoden, die wir uns an heißen Sommertagen zu nutze machen können: Die Kühle einer sternenklaren Vollmondnacht in der Kehle entstehen lassen.

PRAXISÜBUNG

Nimm eine aufgerichtete Sitzhaltung ein und lasse den Atem ruhig durch die Nase fließen.
Tritt in Kontakt mit deiner Kehlregion. Atme in deine Kehle hinein und lasse die Kehle mit dem Ausatmen weich und weit werden. Lasse Ausdehnung zu.

Dann stelle dir in deiner Kehle einen Vollmond in Form eines weißen Kreises vor und spüre die sehr klare, reine Energie des Mondes. Spüre die Frische und Kühle. Fühle vielleicht sogar Kälte und "veratme" sie im Körper, schicke sie mit dem Ausatmen durch alle Kanäle bis in die Zehenspitzen, Fingerspitzen, zum Kopf hinauf.

Wenn du möchtest wiederhole dabei innerlich beim Einatmen: "Ich atme" und beim Ausatmen "klar und kühl".

Bleibe einige Minuten bei dieser Vorstellung. Einatmen: Vollmond in der Kehle. Ausatmen: Kühle verteilen.

Nimm wahr wie sich ein frisches Gefühl in deinem Körper ausbreitet und genieße die Entspannung, die damit einher geht.


Samstag, 3. August 2013

Sitali - Durch die gerollte Zunge atmen.

Als kleiner Zusatz zum linken Nasenloch. Es gibt noch ein paar andere Möglichkeiten, wie du über den Atemfluss die Systemtemperatur steuern kann.

Ich nehme an kühler wäre momentan die gewünschte Veränderung :)

Obwohl der "normale" Yoga-Atem durch die Nase fließt, kannst du vor allem auch während der Asanapraxis zwischendurch den Ausatem durch den Mund strömen lassen, um große Hitze zu lindern. Auch bewusst langsames Atem trägt zu einer Harmonisierung der Energien und somit zu einer Kühlung bei.

Eine andere, ganz einfache Methode um den Körper zu kühlen und unruhige Energien loszuwerden ist:

SITALI - DIE KÜHLENDE ATMUNG 
 
Schaut lustig aus, ja. Aber fühlt sich himmlisch an.
Und du musst ja kein Sitali-Foto von dir posten. Nicht 
unbedingt. Kannst du aber natürlich und sehr gerne :)
Nimm eine aufgerichtete Sitzhaltung ein, rolle die Zunge längs und strecke sie leicht aus dem Mund. Dann atme durch die gerollte Zunge zischend ein. Sauge die Luft richtig ein und spüre wie die Mundhöhle und die Kehle erfrischt und gekühlt werden.

Danach entspannt durch die Nase ausatmen.

Je nach Pranayama-Erfahrung ca. 20 Atemzüge wiederholen. Pranayama also Atemsteuerung ist eine äußerst kraftvolle Praxis, die nie mit Anstrengung oder Anspannung in Verbindung stehen sollte. Deshalb überfordere dich nicht und versuche das Atmen nicht durch willentliche Kraft zu verlängern.

DANACH:
Einige Atemzüge mit geschlossenen Augen nachspüren. Beim Einatmen die Kühle im Kehlbereich wahrnehmen und mit dem Ausatmen im ganzen System, bis in die Zehenspitzen, Fingerspitzen und in den Kopf hinauf verteilen.

Vishuddha Chakra, das Energiezentrum im Bereich der Kehle ist eine der Körperregionen, in denen wir Kühle erzeugen können. Dazu bald mehr...

Ich wünsch euch alles Liebe! An alle regelmäßig Lesenden, sporadisch Vorbeischauenden, Neuzugänge und Alten Hasen!
Viele neugierige Entdeckungen und Spitzbuben|mädchen-Geschichten :)
Lasst euch die Freude nicht austreiben!

Habt ein wunderschönes Sonnenwochenende

Auf bald

Danja 




Donnerstag, 1. August 2013

Welches Nasenloch kühlt?

Beginnen wir doch heute mit einem Selbstversuch in Sachen Kühlung.

Wir wollen mit der folgenden Übung testen, ob der Atem durch das rechte oder das linke Nasenloch Abkühlung für das System bringt.

Nimm dazu eine bequeme Sitzhaltung ein, schließe die Augen und lasse den Atem durch die Nase ein- und ausströmen.

Konzentriere dich dabei zunächst für einige Atemzüge beim Einatmen auf den Luftstom im rechten Nasenloch und versuche dabei die Temperatur im rechten Nasenloch bewusst wahrzunehmen.

Und dann testen wir das Ganze auf der anderen Seite: Spüre die Atemluft durch das linke Nasenloch einströmen und nimm dort die Temperatur wahr.

Und nun die entscheidende Frage: Kühlt das Einatmen im rechten oder linken Nasenloch?
Vielleicht nochmals ausprobieren und dann Tipp abgeben. Und auf keinen Fall schon weiterlesen ;)

........Tttttrrrroooommmmeeelllllwwwiiirrrbbbeeeelllllll........

DES RÄTSELS LÖSUNG

Für alle die auf das linke Nasenloch getippt haben: Ihr liegt goldrichtig. Die Atmung durch das rechte Nasenloch wärmt, während der Atem durch das linke kühlt.

Im Yoga versucht man, wenns so heiß ist wie im Moment, einerseits durch die Atemsteuerung und andererseits durch die Konzentration auf bestimmte Körperregionen bewusst Kühlung herbei zu führen. Wer darüber mehr wissen möchte, bleibt dran. Es gibt in Kürze mehr.

FÜR DIE PRAXIS
Als kleine Atemübung zwischendurch den Fokus beim Einatmen im linken Nasenloch halten. Darauf konzentrieren Kühle und Frische aufzunehmen und alles Heiße, Angestaute beim Ausatmen durch das rechte Nasenloch abgeben. Für fortgeschrittenere Yogis auch als Konzentrationstechnik für die gesamte Yogapraxis geeignet.