Donnerstag, 11. Dezember 2014

Warum keine Rückwärtsbeuge dieser Welt dein Herz öffnet und was du stattdessen tun kannst.


Wenn man in Yogakreisen unterwegs ist, hört man viel von Herzöffnung durch Rückwärtsbeugen. Man könnte glatt meinen bei so viel Liebe stehe dem Weltfrieden nichts mehr im Wege.

Rückwärtsbeugen sind der Kaffee unter den Yogaübungen: Sie stimulieren und aktivieren. Zusammen mit der Öffnung des Schulterbereichs schaffen sie eine sehr angenehme Veränderung des Körpergefühls. Die sprichwörtliche Last fällt von den Schultern, die der Körper ansonsten mit ein paar über den Tag verteilten Seufzern los zu werden versucht. Leichtigkeit und Weite ersetzen im Brustraum das Gefühl von Enge und Eine-Nummer-zu-klein.

RÜCKWÄRTSBEUGEN SCHAFFEN WEITE ABER KEINE LIEBE

Vielleicht fühlst du dich nach einer guten Portion Rückwärtsbeugen heiter und guter Dinge. Doch ich bezweifle, dass auf dieser Welt je eine Rückwärtsbeuge einen Menschen dazu befähigt hat, sein Herz zu öffnen und Liebe zu leben. Andererseits wage ich zu behaupten, dass es Menschen mit weit offenem Herzen gibt, ohne jemals in ihrem Leben eine Rückwärtsbeuge ausgeführt zu haben.

Es wäre doch eine Spur zu einfach, wäre das über eine rein körperliche Praxis möglich. Verflixter Weise ist das mit der Herzöffnung ein wenig komplexer: Sie kann dann geschehen, wenn wir lernen unsere Impulse aus den ersten drei Chakras (im Bild rot, orange und gelb eingezeichnet) zu kontrollieren.

Das Zentrum unseres Energiesystems ist das Herzchakra (in grün), welchem nachgesagt wird, 1000mal mehr Shakti - also Kraft - zu haben, als die drei darunter liegenden Chakras zusammen.

ANGST UND MACHTSPIELE MANIPULIEREN DAS HERZ

So schön so gut. Doch in den ersten dreien schlummern all unsere Ängsten, die uns in einen Dschungel von Abhängigkeiten führen. Nicht selten brauchen wir Jahre, um zu erkennen, dass wir in einem Gestrüpp von Lianen hängen und das Ganze auch noch schön reden.


Die Chakras (Hauptenergiezentren) des Menschen
Es geht um den Drang Macht und Kontrolle auszuüben, es geht um das Gefühl von Ohnmacht. Sehnsüchte, die an sich ein gutes Navigationssystem darstellen können, die uns aber schon mal an den Abgrund locken, wenn der Adlerblick fehlt und wir ihnen dadurch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind.

Gerne werden diese unangenehmen Themen aus der spirituellen Praxis ausgeklammert und man startet scheinbar "in medias res" beim Herz, um sich sofort den "höheren Belangen" eines Menschenlebens zu widmen.

EINE FRAGE ZUM SICKERN LASSEN

DAS wiederum freut die ersten drei Energiezentren: Sie toben sich aus, feiern Party und beeinflussen unsere Sicht der Welt.

Hier ein Beispiel: Was wenn Kontrollzwänge oder auch ein Gefühl von Ohnmacht unseren Sinn für Wahrheit und unsere Kommunikation manipulieren? Ist dann eine Entwicklung von Intuition, einer tiefen inneren Freude oder gar Liebe möglich?

Ich denke nicht. Und ich glaube nicht, dass ein paar Rückwärtsbeugen dieses Problem lösen können.
Stattdessen bleiben wir kopfüber in den Lianen hängen und warten auf den Retter, der uns heraus schneidet.

Wenn du daran interessiert bist, dein Herz zu öffnen, dann begib dich auf eine Reise ins Unbekannte, mitten hinein in deine Ängste, Süchte und Sehnsüchte. Lerne dich kennen, auch die Bereiche, um die du im Normalfall zum Selbstschutz Eiertänze veranstaltest. Wenn du Liebe in die Welt bringen möchtest, kenne deine Schatten, sei ehrlich zu dir selbst und das Herz wird erblühen.

Alles (aus) Liebe

Danja Ang

Hier gehts lang zu einer Meditation, die dir hilft dich und deine Bedürfnisse kennen zu lernen. Die dich unterstützt, keinen Widerstand zu leisten und alles da sein zu lassen, was ist. 


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