Samstag, 28. September 2013

It's the Bad Karma, Darling!

In letzter Zeit bin ich gleich ein paar Mal über eine etwas verkürzte - aber offensichtlich sehr gängige - Karmavorstellung gestolpert, die da lautet:

Wenn ich Gutes tue, passiert mir Gutes.
Wenn ich Schlechtes tue, passiert mir Schlechtes.

Von Bad Karma wird da getuschelt.
Karma als universelles Belohnungs- und Bestrafungsprinzip also.

OK, ich gebe zu, es gibt so etwas wie eine Reiz-Reaktions-Kette. Wenn ich nachlässig mit Körper, Geist und Gefühlen umgehe, dann wird das wahrscheinlich Konsequenzen haben:
Wenn ich nur Fastfood-Zeugs in mich reinstopfe, könnte es sein, dass ich krank werde. Wenn ich immer nur das Schlimmste annehme, könnte es sein, dass auch wirklich ein paar unerwünschte Hindernisse in meinem Leben auftreten. Wenn ich aus egoistischen Gründen anderen schade, ist es sehr wahrscheinlich, dass ich dem Ausgleich dafür ins Auge sehen werde.

Ja, wir ernten die Konsequenzen unserer Gedanken, Worte und Handlungen.

Aber da gibt es noch einen anderen Teil des Karmas, einen ziemlich Großen. Der kommt nicht auf uns zu, weil wir gut oder schlecht gehandelt haben, sondern weil er uns einzig und allein die Möglichkeit des Wachstums bietet.

Jeder von uns bringt ein individuelles Karma (aus früheren Leben) mit, das mit bestimmten Aufgaben und Lektionen verbunden ist. Wie sonst wäre es zu erklären, dass es Menschen gibt, die sich grottenschlecht ernähren, mit dem Körper allerlei Schindluder treiben und sich trotzdem blühender Gesundheit erfreuen?

Jeder von uns steht vor anderen Aufgaben und Herausforderungen. Doch das Leben war und ist sicherlich nicht als Bestrafung gedacht. Das Leben passiert FÜR mich, nicht weil ich etwas falsch gemacht habe, sondern weil es Teil des Lehrplans ist. Jede Situation. Simple as that.

Oft wissen wir nicht, warum etwas passiert. Das ist manchmal hart und kann einen an den Rand der Verzweiflung führen, weil man doch schon soviel versucht hat. Dann hilft es darauf zu vertrauen, dass alles einen Sinn hat. Wir müssen nicht alles im Moment und sofort verstehen.

Von Bad Karma zu sprechen, finde ich ehrllich gesagt, mehr als unpassend. Empathie ist das Zauberwort. Keine Steine im Glashaus werfen, sondern Mitgefühl zeigen.

Dem Universum gehts nicht darum, uns zu belohnen oder zu bestrafen, sondern jedem einzelnen von uns die Möglichkeit zu geben, zu erblühen und zu strahlen. Das Potential des Menschseins voll auszuschöpfen - und zwar miteinander, nicht gegeneinander.





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