Sonntag, 26. Mai 2013

Das Glück is a Vogerl, das mich rufen hört

Die Nachbarin ist gerade aus dem zweiten (!!!) Urlaub heuer zurück gekehrt und das Glück steht ihr ins sonnengeküsste Gesicht geschrieben? Der Freund aus Jugendtagen hat überraschenderweise einen ordentlichen Sprung auf der Karriereleiter samt Bonus fürs Geldbörserl hingelegt? Die Bekanntschaft aus dem Yogakurs hat den romantischsten Heiratsantrag überhaupt bekommen und schwebt auf Wolke sieben? Der Kletterfreund ist endlich seinen lang anvisierten Xer geklettert und hat als Draufgabe gleich noch eine IX- geflasht?

Alter Schalter, da haben wir doch alle einen Grund, uns zu freuen! 

Oder nein, vielleicht doch eher nicht...

Und das bringt mich dann manchmal knapp an den Kragenplatzer... Ich sags mal ganz offen...

Wie sieht das also aus mit dem Freuen, wenn es anderen gut geht oder das Glück an ihre Tür geklopft hat? Wenn ich ehrlich bin, viel öfter als wildes Mit-Freu-Gejohle höre ich ein "Ja, wie kann sich die denn drei Urlaube im Jahr leisten?" oder "Na der Schleimer wird schon wissen, wie er zu der Beförderung gekommen ist" oder auch "Die werden schon noch sehen, die Ehe wird kein Jahr halten!" Und das Ganze meist im Doppelpack mit einer gewissen sudernden und ausgelieferten Haltung dem eigenen Leben gegenüber.

Warum das alles? Warum der Stress?

Meine Erfahrung mit Liebe, Gesundheit, Wohlstand, Erfolg und Freude ist jene: Sie alle sind unendlich, irgendwie scheint der Glückstopf des Universums nie leer zu werden.

Wenn viele Menschen in meinem Bekanntenkreis glücklich und erfolgreich sind oder Liebe erfahren, brauche ich deshalb keine Angst zu haben, dass nichts von all dem mehr für mich übrig bleibt. Eigentlich ist das Gegenteill der Fall: Es zeigt mir, dass es auch für mich möglich ist, all diese Qualitäten in mein Leben zu holen.

Anstatt Missgunst und Verbitterung walten zu lassen, ist es manchmal ratsamer hinzugehen und zu sagen: "Hut ab vor deiner Leistung. Du machst das wirklich super! Kannst du mir vielleicht einen Tipp geben, wie ich das auch halbwegs gut hinkriegen könnte?" Vielleicht steckt in dieser Antwort genau der Schubser in die Glücks-Richtung, den ich mir gewünscht habe.

Und wenn alles in diesem Universum miteinander in Verbindung steht, dann gibt es nur eine Möglichkeit, um Freude in mein Leben zu holen: Wenn anderen Gutes widerfährt, dann freue ich mich wie eine Wilde mit. Ich mach auf das Herzal und lasse mich auf die Schwingung der Freude ein, als hätte ich selbst die Beförderung oder den Heiratsantrag bekommen oder wäre den Xer erklommen. So lade ich die Energie von Glück und Erfolg ein, auch in mein Leben zu treten.

Der Rückschluss ist dann nur mehr eine Milchmädchenrechnung. Je mehr ich nörgle, Neid und Groll versprühre, desto mehr öffne ich diesen Qualitäten Tür und Tor in mein Leben.

Ich gebe zu, es ist nich immer leicht, denn Verbitterung und Missgunst werden gehegt und gepflegt, beide haben eine große Tradition in unserer Gesellschaft.  Aber sie machen uns nicht nur grün im Gesicht, sondern mit der Zeit unglücklich und armselig, ganz hart im Inneren. Um aus diesen gewohnten Mustern auszusteigen ist ein kleiner Sprung in unbekanntes urteilsfreies Territorium notwendig, ein Sprung der das Herz erblühen lässt und das Grün aus dem Gesicht vertreibt ;)

Wie sooft gilt auch hier ein ayurvedisches Grundprinzip:

Insanity is doing the same thing in the same way and expecting a different outcome. If you keep doing what you are doing, you will just keep getting what you are getting.



2 Kommentare:

  1. Danke. Das ist genau das, was wir alle lernen dürfen. Das Ziel des Lebens ist es doch glücklich zu sein und uns geht es allen sooooo guuut! Danke an das Leben, danke an Yoga, danke an Gott! Josi

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