Mittwoch, 3. Juli 2013

Mein Herz brennt.


Mein Herz brennt. Und ich weiß nicht genau wie ich dieses Gefühl in Worte packen soll...

Ein Versuch.

Es ist so eine Sache mit dem Lebensmitteleinkauf heutzutage. In Supermärkte sollte man seinen Fuß am besten nur mehr selten bis gar nicht setzen, denn 90% des Angebots, das man hier findet, sind keine Lebensmittel, sondern ein Fraß, den wir nicht essen würden, wären wir bei der Erzeugung dabei.

Dazu die lustige EU, die ständig irgendwelche Höchstgrenzen für Pestizid- und andere Belastungen in die Höhe schraubt. Man könnte doch glatt meinen, die Industrie lobbyiert hier was das Zeug hält und schreibt den Politikern die Texte, die sie runter zu beten haben.

So weit so schlecht.

Aber kommen wir zum Positiven: Wir alle haben als Konsumenten mit jedem Einkauf die Wahl, ob wir zum Junkfood greifen (und das ist bei weitem mehr als Mäci und Burger King), oder ob wir die wahren Lebensmittelerzeuger in unserer Gegend unterstützen. Es ist mittlerweile nicht mehr eine Entscheidung für den gesunden Körper, es ist eine Entscheidung für die Verantwortung, meine Macht anzuerkennen und danach zu handeln. Es ist eine zutiefst politische Entscheidung, wo ich meine Lebensmittel einkaufe.

Deshalb hier ein flammender Appell: Macht euch schlau, wo es in eurer Gegend kleine Lädchen oder Ab-Hof-Verkauf gibt. Nutzt die Möglichkeit euch Biokisten vor die Haustür liefern zu lassen. Besucht regionale Märkte. Nutzt euren Garten oder Balkon zum Anbau von Obst und Gemüse oder tut euch zusammen und bestellt gemeinsam ein Feld. Jeder Salatkopf den du nicht im Supermarkt kaufst, ist eine Bereicherung für die Welt.

Versucht ganzheitlicher zu denken: Keiner braucht Omega-3-Fettsäuren aus einem Lachs, wenn der mit Pestiziden abgefüllt wurde. Wir sind in einem Wahnsinn von einhämmernden Werbeslogans für bescheuerte Joghurtdrinks, unnötige Fisch-Quadrate und Vitamintabletten gefangen.

Deshalb eine Idee: Iss nichts was eine Werbung hat. Wir sind gesund und lassen uns krank machen. Alle wolllen etwas verkaufen. Zuerst Lebensmittel, die uns krank machen und dann die dazu passenden Medikamente, die uns scheinbar helfen.

Es ist an der Zeit liebe Leute! Die Ökobewegung ist längst den Gesundheitsschlapfen und dem Schlabberpulli entwachsen. Es geht um das Leben. Macht euch stark, tut euch zusammen, sucht euch Gleichgesinnte, lernt aus Samen Pflanzen zu ziehen, den Boden zu pflegen und mit der Natur zu leben, lernt kochen, einkochen, einlagern und Brot backen.

Und vor allem lasst euch nicht sagen, es hätte keinen Sinn. Es macht Sinn. Das sieht man an den immer radikaler werdenden Werbemaßnahmen der Nicht-Lebens-Mittel-Industrie, um ihr Zeug an Mann und Frau zu bringen.

Und bei tierischen Produkten tut ihr dadurch eins: Ihr erspart vielen Seelen ein qualvolles Leid. Ich verstehe diese ständige Debatte nicht. Vegatarier oder Nicht-Vegetarier, Veganer oder nicht. Das alles spielt doch eine untergeordnete Rolle.

Wir müssen die Produktion von Nahrungsmitteln wieder aus den Industriehallen holen. Aus einer abstrakten Vorstellung in die Realität. Früher wurde in den Dörfern geschlachtet. Jeder wusste was das bedeutet. Schon die Kinder waren dabei. Heute hat kaum einer das Töten und das erbärmliche Sterben eines Tieres im Schlachthof erlebt. Und darum gehts: Wir müssen uns bewusst machen, was dem abgepackten Stück Fleisch voran geht. Und dann ist es einfach eine ethische Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Keine Verurteilungen sind notwendig, nicht in die eine und auch nicht in die andere Richtung. Jeder entscheidet selbst. Aber bitte schaut nicht weg. Macht euch ein Bild und trefft dann eure Entscheidung.

Mein Herz brennt.
Es brennt aus Leidenschaft für das Leben.
Klingt pathetisch.
Ist es aber gar nicht.

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